Stand: 25. Oktober 2021 | dem Infektions-Risiko und wie man es senken kann
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Praktischer Lufthygiene-Check-Rechner
Mit diesem praktischen Lufthygiene-Check-Rechner können Sie das Risiko in Ihren Räumlichkeiten berechnen. Sei es in der Firma, in öffentlichen Einrichtungen, in Kindergärten und Schulen oder für eine kleine Familienfeier.
Stefan Behrends hat dieses praktische Tool programmiert und stellt es kostenlos zur Verfügung.
Gesellschaft für Aerosolforschung
Association for Aerosol Research
Positionspapier der Gesellschaft für Aerosolforschung
7. Dezember 2020
Rüdiger Külpmann
Prof. Dr.-Ing.
Hochschule Luzern – Technik & Architektur, IGE
Technikumstrasse 21, 6048 Horw
www.hslu.ch/ige, ruediger.kuelpmann@hslu.ch
Sehr geehrter Herr Bundesminister Jens Spahn
Seit über achtzehn Monaten bestimmt die Pandemie mit Sars-Cov-2 unser aller Leben. Wissenschaftler und Mediziner haben mit bestem Wissen und Gewissen in vielen verschiedenen Bereichen geforscht und wichtige Erkenntnisse gesammelt. Eine ist dabei mittlerweile unumstritten:
SARS-CoV-2 wird hauptsächlich über Aerosole übertragen und Ansteckungen finden damit im Innenraum statt.
Aus der Aerosolforschung sind vielfältige Informationen zur Übertragung der SARS-CoV-2 Viren über den Luftweg publiziert worden, zusammengefasst und aufbereitet in einem Positionspapier der Gesellschaft für Aerosolforschung im Winter des vergangenen Jahres. Mit Bedauern stellen wir fest, dass wesentliche Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit immer noch zu selten in praktisches Handeln umgesetzt werden.
Wir, die Unterzeichner dieses offenen Briefes, haben deshalb ein Konzept unter dem Titel „Lufthygiene-Check“ erarbeitet, dass die aerogene Übertragung von SARS-COV-2 in den Mittelpunkt rückt. Das gibt den Menschen eine praktische Handlungsanleitung für das alltägliche Leben. Damit lassen sich Innenräume in sichere, weniger sichere und unsichere Räume klassifizieren. Gleichzeitig dokumentieren wir geeignete Maßnahme, um Ansteckungen im Innenraum zu vermeiden.
Mit dem Lufthygiene-Check ermöglichen wir Menschen ein Leben mit dem Virus und schaffen gleichzeitig die Voraussetzungen für einen effektiven Infektionsschutz. Wir zeigen der Bevölkerung damit Perspektiven auf, auch jenseits der häufig nicht mehr zielführenden politischen Debatte. Denn für viele ist die Corona Pandemie weiterhin zu einer emotionalen, aber auch wirtschaftlichen Herausforderung geworden.
Unser Konzept wird heute an verschiedene Politiker, Journalisten und Medienmacher übersandt und auf der Homepage www.sokrates-rationalisten-forum.de publiziert.
Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich unter info@bio-inhalation.com zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. phil. nat. Gerhard Scheuch
Dr. Ing. Achim Keune
Prof. Dr. med. Dieter Köhler
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Külpmann
Prof. Dr. med. Hendrik Streeck
Dr. med. Thomas Voshaar
Dellweg D, Lepper PM, Nowak D, Köhnlein T, Olgemöller U, Pfeifer M. Stellungnahme der DGP zur Auswirkung von Mund-Nasenmasken auf den Eigen- und Fremdschutz bei aerogen übertragbaren Infektionen in der Bevölkerung [Position Paper of the German Respiratory Society (DGP) on the Impact of Community Masks on Self-Protection and Protection of Others in Regard to Aerogen Transmitted Diseases]. Pneumologie. 2020 Jun;74(6):331-336. German. doi: 10.1055/a-1175-8578.
Federation of European heating, Ventilation and Air Conditioning Associations
coronavirus, COVID-19, HVAC, indoor, health, environment, air quality, ventilation, filtration, particles, quarantine, Corona zahlen, outbreak, contaminations, particles, humidity, airborne, transmission, virus, infection, air-conditioning, WHO, droplets (rehva.eu)
Mira L. Pöhlker, Ovid O. Krüger, Jan-David Förster, Thomas Berkemeier, Wolfgang Elbert, Janine Fröhlich-Nowoisky, Ulrich Pöschl, Christopher Pöhlker, Gholamhossein Bagheri, Eberhard Bodenschatz, J. Alex Huffman, Simone Scheithauer, Eugene Mikhailov. Respiratory aerosols and droplets in the transmission of infectious diseases
[2103.01188] Respiratory aerosols and droplets in the transmission of infectious diseases (arxiv.org)
Moritz S, Gottschick C, Horn J, Popp M, Langer S, Klee B, Purschke O, Gekle M, Ihling A, Zimmermann FDL, Mikolajczyk R. The risk of indoor sports and culture events for the transmission of COVID-19. Nat Commun. 2021 Aug 19;12(1):5096. doi: 10.1038/s41467-021-25317-9.
https://www.nature.com/articles/s41467-021-25317-9
Philip KE, Lewis A, Buttery SC, McCabe C, Manivannan B, Fancourt D, Orton CM, Polkey MI, Hopkinson NS. Physiological demands of singing for lung health compared with treadmill walking. BMJ Open Respir Res. 2021 May;8(1):e000959. doi: 10.1136/bmjresp-2021-000959.
Scheuch G. Breathing Is Enough: For the Spread of Influenza Virus and SARS-CoV-2 by Breathing Only. J Aerosol Med Pulm Drug Deliv. 2020 Aug;33(4):230-234. doi: 10.1089/jamp.2020.1616
Pressemitteilungen zu unseren wissenschaftlichen Publikationen
Wie stehen Sie zu dem Entwurf?
Auf die Coronapandemie wurde weltweit unterschiedlich reagiert: Vom totalen Lockdown (China) bis zu geringen Einschränkungen des öffentlichen Lebens (Schweden). Die Aufarbeitung hat manchmal früh begonnen (Schweden) oder scheitert an den politischen Implikationen für Entscheidungsträger (Deutschland). Es fehlt für den Pandemievertrag die inhaltliche Grundlage, denn es ist ungeklärt, welche Maßnahmen sich als erfolgreich erwiesen haben. Zudem sind die Vorgänge zu komplex, um sie in solchen Verträgen mit weitreichender Eingriffsberechtigung zu fixieren. In unserer Stellungnahme zeigen wir wissenschaftlich unbewiesene und potentiell gesundheitsschädliche Annahmen der WHO auf, die dem Vertragsentwurf zugrunde liegen.
Fürchten Sie Nachteile für Menschen bzw. Patienten?
Ja. Die WHO soll wissenschaftliche und evidenzbasierte Bewertungen einer Pandemie durchführen und entsprechende Empfehlungen (Leitlinien) aussprechen. Dieses setzt voraus, dass man die wissenschaftlichen Prinzipien kennt. Enthalten die Leitlinien Fehler, so werden diese für lange Zeit zementiert, wie die jetzige Pandemie bereits gezeigt hat. Drei Beispiele:
1. Bis jetzt ist in den Hygieneempfehlungen der WHO nicht berücksichtigt, dass sich Pandemien mit respiratorischen Virusinfektionen fast nur durch die Ausatmung virushaltige Partikel verbreiten. Husten, Nießen und Sprechen spielen nahezu keine Rolle, wie die Forschung über die Influenzapandemien seit ca. 2010 belegt hat. Trotz neuer Daten aus der Coronapandemie ist eine Anpassung der WHO-Hygieneregeln immer noch nicht erfolgt. Die neuen Daten zeigen, dass man einer Infektion nicht ausweichen kann, da sich die kleinen Viruspartikel länger in Räumen mit unzureichender Luftreinigung halten können, auch wenn die infizierte Person den Raum schon verlassen hat. Durch geeignete Maßnahmen (Masken, kurze Aufenthaltszeiten in kleinen Räumen, Luftreinigung) lässt sich die Zahl der eingeatmeten Viren reduzieren, damit das Immunsystem Zeit hat zu reagieren. Damit werden schwere oder tödliche Verläufe stark reduziert (1).
2. Die Empfehlung der WHO bereits bei geringer Sauerstoff-Sättigungsabfall zu intubieren und zu beatmen, hat die Zahl der Todesfälle drastisch erhöht. Für diese Empfehlung gibt es keine Evidenz (2).
3. Es fehlen Daten, um Auffrischimpfungen zu begründen. Es fehlen insbesondere randomisierte Studien mit Kontrollgruppen wie bei der Zulassung der Impfstoffe. Die angeführten epidemiologische Beobachtungsstudien sind extrem anfällig für massive Verzerrungen. Im Vergleich zu den nicht-Geimpften leben geimpfte Personen im Mittel deutlich risikoarmer. Die daraus folgenden unterschiedlichen Gruppen der Geimpften und Ungeimpften erfordern höchst anspruchsvolle Methoden, um daraus den Impfeffekt so zuverlässig wie möglich schätzen zu können (3).
1. https://www.sokrates-rationalisten-forum.de/lehren-aus-der-pandemie
Autoren:
Prof. Dr. med. Dieter Köhler (ehemaliger Direktor, Klinikum Kloster Grafschaft, Schmallenberg)
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter Nawroth, em. Direktor Innere Medizin I und Klinische Chemie, Univ. Heidelberg
Prof. Dr. rer. nat. Gerd Antes (Mathematiker und Medizinstatistiker, Universität Freiburg)
Dr. phil. nat. Gerhard Scheuch (Physiker mit Schwerpunkt Aerosolmedizin)
Dr. med. Thomas Voshaar (ehem. Chefarzt, Lungen- und Thoraxzentrum Moers; Vorsitzender des Verbandes Pneumologischer Kliniken e.V.)
Dr. med. Thomas Hausen (Hausarzt im Ruhestand)
Dr. med. Patrick Stais, LL.M., MHBA (Pneumologe, Lungen- und Thoraxzentrum Moers)
Priv. Doz. Dr. Andreas Edmüller (Philosophie, LMU München)
Den Artikel in der Bayrische Staatszeitung können Sie hier lesen:
Mit dem Lufthygiene-Check haben Wissenschaftler um Prof. Dr. Hendrick Streeck einen Leitfaden entwickelt, mit dem man das individuelle Infektionsrisiko in Innenräumen errechnen kann.
Trotz 2-G-Regeln bleibt die Gefahr für eine Corona-Ansteckung in Innenräumen groß. Wissenschaftler um den Virologen Hendrik Streeck haben eine Checkliste entworfen, wie sich die Gefahr etwa in Restaurants verringern lässt.
Die invasive Beatmung ist immer noch eine Standard-Behandlung bei schwerst erkrankten Covid-19-Patientinnen und Patienten in Deutschland. Über die Hälfte der Menschen stirbt dabei. Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass die Todesraten bei schonenderen Behandlungen niedriger sein können.
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